Empfindungen im Advent 

Es leuchten mild die ersten Kerzen, 
ein frohes Ahnen breitet sich jetzt aus, 
erwartungsvoll sind unsre Herzen, 
Advent kehrt ein in jedes Haus. 

Nun gilt’s, Geschenke zu besorgen, 
für alle, die mir lieb und teuer sind, 
ich fahr’ zur Stadt mit meinen Einkaufssorgen, 
und hoff, daß ich das Richt’ge’find’. 

Die Menschen drängen in den Kaufhaushallen, 
sie schieben, stoßen - schon fehlt mir ein Knopf, 
die Weihnachtslieder unaufhörlich schallen, 
und ganz allmählich schwirrt und schmerzt mein Kopf. 

Die ”Stille Nacht” und ”Alle Jahre wieder”, 
es rieselt leise stundenlang der Schnee, 
am Weihnachtsfest, da mag ich diese Lieder, 
doch jetzt im Kaufhausrummel tun sie weh. 

Mit Riesenschritten eile ich hinaus 
und will dem Lärm ganz schnell entflieh’n, 
doch an der nächsten Ecke, welch ein Graus, 
hör’ ich des Leierkastens Melodien: 

Die ”Stille Nacht” und ”Alle Jahre wieder”,
 und wieder rieselt leis der Schnee, 
am Weihnachtsfest, da mag ich diese Lieder, 
das ständige Gedudel aber tut mir weh. 

Ich will ganz schnell nach Hause mich begeben 
und kriege, Gott sei Dank, noch meinen Bus. 
Mich ausruhn, ist mein einziges Bestreben, 
ein Stündchen Ruhe wäre jetzt ein Hochgenuß.
 
Nun sitze ich daheim und träum’ im Dunkeln, 
genieße glücklich die Behaglichkeit, 
am Himmel schon die ersten Sterne funkeln 
und grüßen die Vorweihnachtszeit. 

Jetzt leuchten mild die ersten Kerzen, 
ein frohes Ahnen breitet still sich aus, 
erwartungsvoll sind alle Herzen, 
Advent kehrt ein in unser Haus.