Erwachen 

Noch ruht die Welt in dunkler Nacht, 
umhüllt von tiefem Schweigen, 
doch bald wird heimlich, still und sacht 
das Morgenlicht sich zeigen. 

Schon tönt des Hahnes erster Schrei 
durch frühe Morgenstunden, 
daß diese Nacht zu Ende sei, 
will uns sein Ruf bekunden. 

Da zeigt sich zart am Himmelszelt 
ein sonnengoldnes Sprühen, 
und alles, alles auf der Welt 
fängt herrlich an zu glühen. 

Verschwunden ist die Dunkelheit, 
dem Lichte muß sie weichen, 
es steht der junge Tag bereit 
im hellen Sonnenzeichen. 

Wie sehnt mein Herz sich oft nach Dir; 
nach Dir, Du schöner Morgen, 
mit Deinem Lichte nimmst Du mir 
die vielen schweren Sorgen.