Selbstbetrachtung 

Im Spiegel betrachte ich mein Gesicht 
und sehe die Spuren der Jahre, 
im Auge leuchtet kein feuriges Licht, 
auch schreckt mich das Grau meiner Haare. 

Voll Tücke hat die so hastende Zeit 
das Bildnis der Jugend genommen, 
die Eitelkeit wird zur Verlegenheit – 
das Herz schlägt betrübt und beklommen. 

Es gibt ein Herz, das mich trotzdem noch will, 
möcht Freude und Glück mit mir teilen, 
auch jedes Leid, darum werde ich still 
und kann vor dem Spiegel verweilen. 

Da sehe ich wieder nun mein Gesicht 
mit den Spuren vergangener Jahre, 
jetzt leuchtet im Auge ein winziges Licht, 
auch stört nicht das Grau meiner Haare.