Soldatenfriedhof

Im fremden Land, der lieben Heimat fern, 
ruhn Tausende Soldaten unter Kreuzessteinen,
 und mittendrin steht groß das Kreuz des Herrn, 
als wollt’ er Freund und Feind im ew’ gen Schlaf vereinen. 

Man legte Euch in kühler Erde Schoß 
und sang bewegt das Lied vom guten Kameraden, 
Euch traf so früh des Schicksals bittres Los 
und blinder Glaube wurde Euch zum bösen Schaden

Aus grauem Nebel der Vergangenheit 
erstehen alle längst vergess’nen Bilder wieder, 
in dieser heil’gen Stille zieht die Zeit 
im ew’gen Rhythmus über Grabeskreuze nieder. 

Nun, da der böse Krieg Euch hingerafft 
und habt den Wahnsinn mit dem Tod bezahlen müssen, 
steht Ihr für uns als Wächter heldenhaft, 
und mahnend rüttelt Ihr am Weltgewissen. 

Ruft allen zu, damit’s im Herzen brennt: 
”Oh Welt, wach auf, schenk Freiheit allen und den Frieden!” 
Das sei für uns ein heilig Testament, 
damit ein lebenswertes Leben uns beschieden.