Wintermorgen

Eiskalt fegt der Wind durch schmale Gassen, 
unter meinen Schritten knirscht und klingt der Schnee. 
Sterne, die so schön und kalt, verblassen, 
junger Morgen spiegelt sich im eiserstarrten See. 

Langsam löst aus grauem Nachtgewande 
wie ein Märchen sich die winterliche Welt. 
Majestät, der Winter, herrscht im Lande – 
klagend streicht ein Rabe über weites Feld.
 
Blumen prangen leblos an den Scheiben, 
Blumen, die der Winter uns zum Spott geschenkt, 
denn er weiß, nicht ewig ist sein Bleiben, 
und ein holder Frühling kommt, der ihn verdrängt.