Schicksal
Du schwebst entzückt auf Deines Glückes Wogen,
getragen von der Hoffnung, daß es stets so bleibt.
Auf Traumes Flügeln zieht ein Regenbogen
in Deines Herzens wunderbare Einsamkeit.
Doch merkst Du bald, das Glück ist nicht von Dauer,
es eilet schnell davon, und Sorgen ziehen ein.
Dein Wohlgefühl wird nun zum wehen Schauer,
was Dich einst so beglückte, wird verloren sein.
Das Schicksal dreht das Rad in schneller Runde
und teilt erbarmungslos auch bittre Schläge aus.
Für jeden kommt einmal die schwerste Stunde,
und alles fällt zusammen wie ein Kartenhaus.
Denn plötzlich wird das Liebste Dir genommen,
und Trauer zieht wie Schatten in Dein müdes Herz.
Die Heiterkeit ist wie ein Traum zerronnen,
Dein ständiger Begleiter ist ein tiefer Schmerz.
Du glaubst, im Meer der Tränen zu versinken,
und überall spürst Du nur Hoffnungslosigkeit.
Duch zög re nicht, den Trost der Zeit zu trinken,
die Trauer stirbt im Nebel der Vergangenheit.
Nun spürst im Herzen Du ein zartes Hoffen
und weißt, daß alles Leben weitergehen muß.
Ein Freudenschimmer hat Dein Herz getroffen,
und dann versiegt ganz still der Tränen bittrer Fluß.
Es blühn schon wieder zarte Lebenstriebe,
sie füll’n Dein Herz und leiten Deines Lebens Lauf.
Die Quelle fließt befreit ins Meer der Liebe,
denn eine wahre Liebe höret nimmer auf.